"Ich werde mich damit eine Weile beschäftigen", sagte Tsafack der Sportschau: "Das Erziehungssystem ist aus meiner Sicht ausgenutzt worden."
Am Montag war der Berliner Judo-Trainer Martin K. wegen sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Es geht dabei um 20 Fälle, die teilweise in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Kindern, Vergewaltigung und Körperverletzung stehen.
Auch körperliche Züchtigungen und Bestrafungen im Training gerieten in dem Zusammenhang in die Diskussion, wie die sogenannte "Gasse". Dabei werden Sportler etwa fürs Zuspätkommen bestraft. Die anderen Judoka stellen sich gegenüber auf und dürfen den betroffenen Athleten mit der Hand oder dem Judo-Gürtel schlagen.
Tsafack kennt das Ritual, duldet es nach eigenen Erfahrungen aber nicht mehr in seinem Training. Bei einem seiner Sportler hatte er danach körperliche Spuren auf einem Foto gesehen. "Für mich war das einfach Missbrauch", sagte Tsafack, er dulde nicht, dass das bei ihm passiere.

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