https://www.socratesmagazin.de/socrates-magazin-ausgabe-48 Schaaf, wer an Werder Bremen und seine Fußball-Wunder denkt, denkt fast automatisch auch an Thomas Schaaf. Wenn Sie anlässlich ihres 60. Geburtstags zurückblicken, welche Gedanken entstehen da in Ihrem Kopf?
Ich erinnere mich gerne daran. Es waren Höhepunkte, die aus den rund 1000 Pflichtspielen, an denen ich beteiligt war, herausragen. Wenn man so etwas als Spieler erlebt, ist man ein direkt Handelnder und mitten im Geschehen. Als Trainer ist man auch emotional dabei, aber vor allem hat man die Gesamtverantwortung.
Grün-Weiße Vereinsgeschichte aber haben Sie auch als Coach der Doublegewinner aus der Saison 2003/2004 geschrieben. Was waren die Hauptgründe für diesen bislang in Bremen einmaligen Erfolg?
Ich habe vorher und vor allem aber nachher auch gute Teams betreut. Aber die Mannschaft von 2004 war sicherlich auch schon außergewöhnlich gut und mit vielen besonderen Spielern bestückt. Ich habe aber auch nicht vergessen, dass die Saison mit einem 0:4 im UI-Cup beim SV Pasching begann. Aber wir sind dann in der Bundesliga auch dank der starken Charaktere im Team so richtig in einen Lauf gekommen. Und vor allem haben wir das Ding bis in die letzten Spiele hinein erfolgreich zu Ende gebracht.
Von derart erfolgreichen Zeiten ist Werder Bremen mittlerweile sehr weit entfernt. Schon vor einem Jahr stand die Mannschaft kurz vor dem Abstieg. Wie bewerten Sie als Technischer Direktor beim SV Werder die aktuelle Situation des Klubs?
Natürlich hat man auf einen günstigeren Verlauf der Saison gehofft. Keiner hier wünscht sich eine bedrohliche Situation oder gar eine Notlage.
Die Auswirkungen der Pandemie treffen nicht nur Werder Bremen, sondern nahezu alle Klubs. Wie kommt man am besten aus dieser beispiellosen Krise heraus?
Im Augenblick ist die Situation verdammt schwer. Ein Großteil der Liga hat mit enormen Problemen zu kämpfen. Für fast alle stellt sich die Frage: Wie kann ich als Verein meine Aufgaben erfüllen, wenn ich deutlich weniger Einnahmen habe? Das ist eine Situation, in der vielleicht auch alle Vereine gemeinsam nach Lösungen suchen sollten.
Bevor Sie 14 Jahre lang Cheftrainer bei Werder Bremen waren, waren Sie 14 Jahre Profi unter Otto Rehhagel, eine im Profifußball höchst seltene Beziehung. Haben Sie noch Kontakt zu 'König Otto', der mittlerweile 82 Jahre alt ist?
Es gab immer wieder Kontakt. Zu den Zeiten, als ich für die UEFA aktiv war, gab es zudem bei diesen Events Gespräche. Wir freuen uns alle, dass wir gehört haben, dass es ihm während der Pandemie gut geht.
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