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Nicht Milliardärstochter, sondern Tennisspielerin: Pegula mischt die Australian Open auf

Nicht Milliardärstochter, sondern Tennisspielerin: Pegula mischt die Australian Open auf

Jessica Pegula gehört zu den großen Überraschungen der Australian Open. Die 26-Jährige will über ihr Spiel definiert werden - und nicht über ihren reichen Papa, dem die Buffalo Bills und die Buffalo Sabres gehören.


Dass Jessica Pegula über ihren vier Milliarden Dollar schweren Vater definiert wird, ist sie schon gewohnt. Und sie ist es leid. Als die 26-jährige US-Amerikanerin deshalb den Tweet eines heimischen Journalisten las, dass die Tochter des Besitzers zweier US-Sportteams soeben überraschend ins Viertelfinale der Australian Open eingezogen war, holte sie zum Konter aus. Die "Amerikanerin Jessica Pegula, professionelle Tennisspielerin" habe dies geschafft, entgegnete sie.

In Melbourne arbeitet Pegula gerade eindrucksvoll daran, sich ihren eigenen Namen zu machen. Am Montag bezwang sie überraschend Mitfavoritin Jelina Switolina, immerhin an Position fünf gesetzt, mit 6:4, 3:6, 6:3. Bereits in der ersten Runde hatte sie die zweimalige Turniersiegerin Wiktoria Asarenka geschlagen, erstmals überhaupt steht Pegula in einem Grand-Slam-Viertelfinale.

"Tennis ist mein Ding"

Nach ihrem Erfolg gegen Switolina, ihrem ersten gegen eine Top-10-Spielerin, ging der erste Gruß an die Eltern. "Hi mom, hi dad", schrieb sie auf eine TV-Kamera, betonte aber später: "Tennis ist mein Ding, es ist mein Job, es ist meine Karriere. Meine Eltern haben im Moment nicht wirklich ein Mitspracherecht bei allem, was ich auf dem Platz mache."

Der Name Pegula ist im US-Sport fest verankert - wenn auch nicht im Tennis. Vater Terry ist seit 2014 Besitzer des NFL-Teams Buffalo Bills, stach dabei die konkurrierenden Bewerber Donald Trump und Rockstar Jon Bon Jovi aus. Bereits drei Jahre zuvor hatte er das Eishockey-Team Buffalo Sabres aus der NHL übernommen.



Dass Sport in Jessica Pegulas Leben deshalb allgegenwärtig ist, ist klar. Inspiration für ihre Leistungen findet sie vor allem im American Football. "Den Biss, die wettbewerbsorientierte Einstellung und die Mentalität" habe sie versucht, auf ihr Spiel zu übertragen. Vor allem der unbändige Siegeswille von Bills-Quarterback Josh Allen imponiere ihr.

Pegula will diesen am Mittwoch wieder auf den Court übertragen, gegen ihre Landsfrau und gute Freundin Jennifer Brady kämpft sie ums Halbfinale. Und vielleicht kann sie sich ja bald sogar als "Jessica Pegula, Grand-Slam-Siegerin" vorstellen.



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